Talente schon in der Schulzeit richtig fördern
Schon in der Schule werden bei Kindern erste Talente sichtbar, fast jedes Kind kann in einem bestimmten Bereich glänzen. Statt nur die Schwächen durch zusätzliche Förderungen auszugleichen, versuchen heute immer häufiger Pädagogen, auch Talente zu erkennen und aktiv zu fördern. Einige Schulen verfolgen verschiedene Ansätze der Begabten- und Begabungsförderung.
Begabungen zeigen sich ganz unterschiedlich
Nicht immer ist es eine hohe Intelligenz, damit ein Schüler als besonders begabt gilt. Auch Schüler, die nur in bestimmten Bereichen ein besonderes Talent haben, müssen explizit gefördert werden. Das kann eine besondere Begabung fürs Zeichnen oder Musizieren sein, aber auch ein außergewöhnliches Zahlenverständnis, eine technische Begabung, ein sportliches Talent oder etwas anderes. Nicht immer erkennen Pädagogen diese, da der Fokus in den Schulen oft auf anderen Schwerpunkten liegt. Hier kommt es darauf an, genau hinzuschauen und nicht nur die Basisfertigkeiten strikt nach Rahmenlehrplänen zu beurteilen.
Fähigkeiten schon in der Schulzeit fördern
Egal welche besonderen Fähigkeiten und Begabungen ein Schüler hat, über verschiedene Angebote, AGs und Förderkurse lassen sich diese explizit in der Schulzeit fördern. Das hilft Schülern, ihre Begabungen realistisch einzuschätzen und weiter auszubauen. Oft können daraus auch spätere Berufswünsche entstehen.
Hinweis: Ob WAB Moderator Ausbildung, ein kreativer Beruf oder eine akademische Ausbildung – schon in der Schulzeit werden die Weichen für den weiteren Lebensweg gestellt. Umso wichtiger also, die individuellen Voraussetzungen und Begabungen schon früh zu erkennen und entsprechende Angebote zu machen.
Fehlende Förderangebote als Gefahr
Verkümmern Talente, sind Schüler oft frustriert und gehen nicht ihren eigentlichen Interessen nach. Wenn der Fokus in Schulen ausschließlich auf den klassischen Lerninhalten liegt, führt das nicht selten zu höheren Abbruchquoten oder Schulverweigerung. Besonders begabte Schüler, die nicht gefördert werden, langweilen sich oft und verlieren irgendwann das Interesse auch an den normalen Schulfächern. Durch fehlende Erfolgserlebnisse kann auch das Selbstbewusstsein leiden, die eigentlich vorhandenen Stärken und Potenziale werden nicht genutzt. Begabte Schüler gehören auch nicht unbedingt auf Schulen mit Extraschwerpunkten oder gar in private Einrichtungen, die sehr teuer sind. Auch an klassischen Grund- und Sekundarschulen sowie Gymnasien lassen sich neben dem Rahmenlehrplan zusätzliche Angebote machen, die alle Kinder individuell fördern, fordern und dennoch im Klassenverband halten.
Tipp: Wer besonders schnell lernt oder nachweislich als hochbegabt gilt, könnte an einem Gymnasium mit Schnelllerner-Klassen zufriedener lernen. Fallen die Begabungen nur in einem bestimmten Bereich auf, der Schüler hat aber in anderen Fächern Schwierigkeiten, sollte die Förderung eher speziell auf diesem Gebiet in Form von Förderkursen stattfinden.
Schüler ohne Talente gibt es nicht
Jeder hat ganz individuelle Talente, die gefördert werden sollten. Eltern und Pädagogen sind hier gleichermaßen gefragt, diese rechtzeitig zu erkennen. Sei es durch Beobachten, Fragen oder Herausfordern in bestimmten Situationen und Lernumgebungen. Statt nur auf Probleme beim Lernen zu schauen und hier vermeintliche Schwächen zu fördern, sollte immer auch der Blick auf die Stärken und mögliche Begabungen nicht versäumt werden. Gut geförderte Kinder, die ihren individuellen Interessen und Neigungen in der Schule nachgehen können, sind oftmals zufriedener und ausgeglichener, was sich dann auch positiv in den klassischen Lernfächern bemerkbar machen kann.